Dienstag, 25. August 2009

Gedicht des Tages #10

Jubilei! Jauchzet und freuet euch, das Gedicht des Tages feiert seinen ersten Meilenstein; Zweistellig vorhanden sein.

Heute gibt's das 10. Gedicht einer Reihe, von der ich nicht dachte, dass sie über das erste hinweg kommt. Und trotzdem sind wir hier, 9 Gedichte später und immer noch soviel Schmackes wie am Anfang; Es kommt mir vor als wärs schon 10 Tage her.

Heute also eine Ode an die Freude des 10 Tage alt seins!


10 Tage ist das Obst nun alt,
es hat braune Stellen,
ich vergaß, Obst stellt man kalt,
und seh schon die Tapet' sich wellen.

Es dünstet, drumherum sind Fliegen,
kleine Schwarze, pfui und bah,
wers isst, könnt' glatt die Krätze kriegen,
dat is jedem völlisch gglah.

Kinder hingegen erblühen erst,
wenn sie Zehne sind,
du ihnen das erste mal die Haare scherst,
denn die wachsen gleich g'schwind.

So wie die Blagen wuchert das,
was auf dem Kopf sie tragen,
und den Blagen macht es Spaß,
die Eltern nur zu plagen.

Mein Corsa, der war mehr als Zehn,
der war schon fast im Zwölften,
manch' Teil sich schickte kaputt zu gehn,
Mechaniker meist hölften.

Die Batterie war leer, ausgelaufen gar,
die Bremse war am Berg zu starr,
der Scheibenwischer schleifte,
und, oh, der Auspuff keifte.

Es ist nicht einfach Zehn zu sein,
Obst, Automobil und Kinderlein,
sie Alle sind im Alter, klar,
doch an sich ganz wunderbar.

Natürlich nervt die Scheiße nur,
beklopptes Kind, Apparatur,
alles für den Arsch, als Bote,
ende ich in einer zynischen Note.

Alles ist relativ, nichts ist schön,
noch hässlich,
benutz ein Kabel, einen Fön,
und es scheint dir unvortrefflich.

Die guten Dinge sind gereift,
geeicht und abgestimmt zugleich,
wenns Auto, oder's Kinde pfeift,
dann besieh dich reich.

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