Samstag, 26. September 2009

Deutschland droht Osama Bin Laden

Als inoffiziell ungewählter Sprecher für die gesamte Deutsche Nation spreche ich heute mein Ungefallen an Herrn Osama Bin Laden aus und reflektiere seine Drohung auf ihn zurück. Sie drohen Deutschland? Deutschland droht ihnen! Dir! Du Sackgesicht! Gesiezt wird nur, wer respekt verdient, und Drohgebährden ernten kein Respekt sondern gleichsam unflätige Drohungen als Retourkutsche. Als Sprecher der gesamten Nation verspreche ich Terroranschläge in ganz (Aufenthaltsort von Osama Bin Laden)!

Montag, 21. September 2009

ARD dreht Andy Borg den Saft ab

--- Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, unterbrach der TV-Sender die laufende Übertragung der Volksmusik-Show ohne Vorwarnung, als die Sendezeit von 120 Minuten überschritten war.

Mit diesem Vorgehen zog sich die ARD den Ärger von Millionen Volksmusik-Fans auf sich. Und auch Moderator Andy Borg war vom plötzlichen Stopp der Live-Übertragung enttäuscht. ---


... schreibt GMX. Ich finde "Millionen" Volksmusik-Fans ein bisschen hochgegriffen und vielleicht sollte auch nochmal jemand vor dem veröffentlichen den Syntax des Satzes überprüfen.

Donnerstag, 17. September 2009

Angriff auf Schule in Bayern

Ich schreibe bewusst nicht "Amoklauf", wie andere Newsmedien, die scheinbar einen Mann, der Molotovcocktails auf eine Schule wirft, für einen Amokläufer an einer Schule halten. Da hapert es ein wenig am ortsbestimmenden Vokabular. Wurden aber eh nur 10 Leute verletzt und niemand ist gestorben. In den ebenso unsterblichen Worten des Peter Klöppel: "Schade."

Wählen oder sterben?

Ich mache mir Gedanken. Oft. Viel. Manchmal auch wenig und selten aber zu Zeiten der Wahlen muss man ja leider gezwungenermaßen wieder den Denkapparat einschalten und sich einen Grund ausdenken, warum man nicht hin geht. Nicht zur Wahl gehen tötet nämlich Robbenbabys und ist antisemitisch. Da argumentiert man besser geschickt, um nicht da zu stehen wie der Dödel vom Dienst, der Robbenbabys tot sehen mag und auch noch Antisemit ist! Nein sowas! Unerhört.

Ich habe einige Bekannte, die meinen, mich mit ihrem "Meine Stimme zählt" Quatsch nerven zu müssen. Talk about passiv aggressiv.

Ja, ich geh nicht zur Wahl. Ich unterstütze die Demokratie nicht, obwohl ich voll für die Herrschaft des Demos bin und so. Alle Macht dem Demos! Weil wenn man aus dem Fenster schaut auf die Straße, ein paar Minuten beobachtet was da so vorbei geht denkt man doch sofort: "Ja! Davon mag ich mich wohl regieren lassen!"

Meine Argumentation bleibt trotzdem bestehen: Zur Wahl gehen ist garstig. Wer wählt unterstützt den exzessiven Gebrauch von Papier zum feststellen der Endergebnisse, was nicht nur unzählige Bäume tötet, der Umwelt schadet, sondern bei Wählern der Grünen dafür Sorgen sollte, dass sie der Blitz beim kompostieren trifft.

(1) Wählen schadet der Umwelt

Wer wählt setzt sich auch der Gefahr aus, eine ansteckende Krankheit zu erhaschen. Mit Schweinegrippe, Vogelgrippe und Wasweißichgrippe überall in der Luft bieten große Menschenansammlungen quasi traumhafte Ansteckungsherde und Inkubationszentren für fleißige Viren. Wer also wählt kann womöglich virulent infiziert werden und sterben.

(2) Wählen schadet ihrer Gesundheit

Wählen ist antisemitisch. Ja, nicht nicht-wählen ist antisemitisch sondern gerade wählen gehen. Schließlich wurde Adolf Hitler auch demokratisch gewählt, insofern weiß ich gar nicht warum der demokratische Prozess noch legal sein kann, wenn ihn die Nazis so für ihre Zwecke missbraucht haben. Das zu leugnen sollte auch illegal sein. Das ist schließlich historischer Fakt. Wer wählt, der unterstützt Nazis

(3) Wählen ist antidemokratisch

Da Nazis gewählt wurden, und alles, was mit Nazis zusammenhängt als antidemokratisch angehaucht betrachtet werden muss, existiert der demokratische Prozess als solches in einem Vakuum der Paradoxie: Demokratie ist undemokratisch. Ergo müsste das System sich selbst annihilieren um Sinn zu ergeben. Folge:

(4) Wer wählt unterstützt Sinnlosigkeit und Anarchie

Was uns zum letzten Punkt führt: Wählen ist schlecht für die Gemüter der Menschen. Es kann meist nur eine Partei gewinnen, die dann zähneknirschend noch einen gesinnungsverwandten Parteihaufen mit ins Kanzleramt nimmt um Kanzler sein zu dürfen. Aber die meisten Menschen werden am 27. Verlierer sein. Depressionsraten gehen nach oben, was das Gesundheitswesen belastet - Konzentrationsschwäche und vermehrte Krankheit führen zu Milliardenverlusten in der Wirtschaft und zur Nichterfüllung der Maastrichtkriterien ergo auch Strafen für Deutschland. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise fatal.

(5) Wer wählt schadet Deutschland finanziell

und unwiderruflich auch

(6) Wählen ist unpatriotisch

Wer Deutschland Ok findet oder sogar mittelschwere Sympathie hegt, der kann nicht wollen, dass Deutschland finanziell gemaßregelt wird wegen Wählens.

6 gute Gründe nicht zur Wahl zu gehen.

Dienstag, 15. September 2009

Ei, ein Satzzeichen

Ich fühl mich wie ein alter Opi, wenn ich mich beim Youtube Videos gucken über Rechtschreibung in den Comments aufregen muss. Bringt man dem jungen Gesindel denn nix mehr bei in der Schule? Das Internet ist kein rechtsfreier Raum - auch kein rechtschreibfreier Raum, wie einige glauben. Es müssen ja nicht mal Kommas sein, aber zumindest hin und wieder ein Punkt in den Redefluss werfen, um den Menschen die es lesen müssen Kopfschmerzen zu ersparen. Meist sind solche Kommentare ohnehin nicht lesenswert, insofern isses vermutlich auch wieder schnurz.

Dienstag, 8. September 2009

Die Wikipedia Zufallsgeschichte

Es war einmal ein Mann namens Paul László. Er war Architekt, und baute das ein oder andere Möbelstück. Eines Tages entschloss er sich, Friedlich-Carl Rabe von Pappenheim in seinen Koffer zu packen, und die Welt zu entdecken. Auf seiner Reise nach Kniep begegneten ihm viele Menschen, darunter auch Guntbert Warns, ein deutscher Schauspieler und Kabarettist, der Paul seine Heimatstadt Berlin zeigte. Allerdings war er nur auf der Durchreise, wartete Kniep doch sehnlichst auf seine Ankunft.

Nach ein paar Tagen des Reisens wurden ihm die Arme schwer; Friedrich-Carl Rabe von Pappenheim entpuppte sich nicht als leichtes Gepäck, sondern als John Forbes Nash Jr. - Träger des Deutschen Schutzwall-Ehrenzeichens - der ungesehen in seinem Koffer durch Deutschland reiste.

"Was tun sie da drin?", fragte Paul verdattert.

"Michael S. Cullen besuchen! Der lebt in Berlin!", entgegnete er.

"Aber an Berlin sind wir schon lange vorbei.", sagte er und John Forbes erschrak.

"Wo sind wir denn dann?", fragte er panisch.

"In Montserrat Grases!", betonte Paul, der langsam immer ungeduldiger zu werden drohte.
"Wenn sie nun also so freundlich wären, meinen Koffer zu räumen"

John Forbes ließ sich darauf hin in Montserrat Grases in einer chinesischen Einwohnergemeinschaft nieder, in der er noch heute lebt. Er hatte sich entschlossen, die Reise nach Berlin nicht fortzusetzen, erschien sie ihm doch zu beschwerlich. Auf dem Weg nach Kniep war Paul offenbar vom Kurs abgekommen und in Italien gelandet. Heimat der Graptopetalen und den rumänischen Fußballern des Jahres.

Paul entschloss sich für eine Zugfahrt nach Kniep. Niemand wusste genau, wo Kniep lag, aber Paul war sicher, es müsse irgendwo zwischen der Magnetosphäre und Wolfgang Teuschl liegen. Hätte Paul bloß Ferdinand Bloch-Bauer mitgenommen, anstelle von Herrn Pappenheimer, vielleicht hätten sie Kniep schon gefunden. Als Zuckerfabrikant kam Herr Bloch-Bauer viel herum, bereiste ferne Länder und probierte die ein oder andere exotische Speise, darunter Goshen Kentucky, Stadtbibliothek Ratingen und den Auflauftopf Revierpark Vonderort, den er in einem sudanesischen LAGEOS verköstigt hatte.

Ohne Gefährte setzte Paul also die Reise fort, in der Hoffnung, an Kniep vorbei zu fahren und es auf den ersten Schlag zu erkennen. Die Felder wogten sanft im Wind und auf den Weiden standen zahlreiche Ferdinado I. de' Medici, die genüsslich Gras Tagged Command Queuingten.

"Ach wie schön", dachte Paul so bei sich. "Wenn bloß Paul Verner hier wäre. Aber leider leider ist er bereits 1986 an Inhaltsirrtum gestorben." Er war ein guter Freund und ein exzellenter Geschichtenerzähler. Paul Verner schwärmte oft von den guten, alten Zeiten in der DDR, mit all ihrer Tauschierung, dem Dimebag Darrell und den famosen Anweisungen zum seligen Leben oder auch die Religionslehre.

Er war immer reich an Geschichten.

Kniep war noch immer nicht in Sicht. Paul entpackte einen Schokoriegel der Marke Wales & Edwards, den er vorsorglich gegen den kleinen Hunger in seine Tasche hatte gleiten lassen und nun mit froher Miene beäugte. Er war froh, dass John Forbens ihn nicht verspeist hatte, während er im Koffer gefangen war.

Der Zug fuhr nun durch Odeceixe im Süden Portugals. Plötzlich ruckelte der Zug und kam mit einem gedämpften Quietschen zum stehen. Die Stimme des Zugfahrers ertönte:

"Es tut uns Leid, aber es ist ein vulkanöser Auswuchs des Concepción auf den Schienen. Wir bitten sie, in das beistehende Schienenersatzfahrzeug zu steigen, damit wir unsere Reise nach Artist fortsetzen können."

Paul rief die Zugbegleiterin herbei:

"Besteht eine Chance, dass wir an Kniep vorbei kommen auf dem Weg nach Artist Gnäd'ge Frau?"

"Que?"

"Sie sprechen kein Deutsch?"

"No!"

"Aber sie verstehen mich?"

"No."

"Doch! Sie antworten doch auf meine Fragen! Woll'n sie mich vergackeiern??"

"por favor Senior ..."

"Ihr Zugfahrer spricht Deutsch, oder habe ich ein Aneurysma?"

Aber die Stewardess hatte keine Zeit mehr zu antworten. Eine Turbine fiel aus, und das Flugzeug begann seinen Sinkflug, der sich mit unkontrollierter Geschwindigkeit dem Boden hin fortsetzen würde. Wie Paul plötzlich in ein Flugzeug kam, wo er doch eben noch im Zug saß, war ihm ein Rätsel, aber nicht wirklich von Belangen, da er seinen baldigen Tod erwarten musste, wenn das Flugzeug auf dem Grund zerschellen würde. Er betete zu Konkurrenz. Aber die Konkurrenz verachtete ihn. Warum sollte er zu ihnen beten, sie würden ihn vermutlich liebend gerne tot sehen. Geier. Frasne! California State Route 266!!

Er schrie mit Leibeskräften; Gleich ist es aus, dachte er so bei sich, und griff sich eine Stewardess in einem letzten, verzweifelten Aufbäumen vor dem Aufschlag. Er flüsterte ihr Da Dazhou ins Ohr und fühlte sich erlöst. Er konnte in Frieden sterben.

Er erwachte. Er lag im Bett neben Sibylle Tönnies. Sie schrieb gerade an einem zeitkritischen Aufsatz, und schrie unentwegt ihr weißes Papier an. Es wellte sich unter dem Druck der Schallwellen und zerbarst in einer Verpuffung aus grau-weißen Konfettistaub.

"Das hast du davon Tönni", sagte Paul süffisant.

Ihm fiel wieder ein, dass Sibylle und Er vor 20 Jahren ein Haus in Kniep erstanden hatte, in dem sie sich zur Ruhe setzten, und seitdem zeitkritische Aufsätze schrieben und Möbel designten, um nicht gänzlich aus dem Licht der Öffentlichkeit getilgt zu werden.

"Mach doch mal bitte Kaffee Schatz, mir schmerzt der Kiemendarm", wehmütelte Sibylle. "Mir ist fad und es fehlt mir Inspiration für eine Zeitkritik."

"Weißt du", setzte Paul an "Zeit ist ein seltsames Ding. Wir haben soviel davon, und doch so wenig. Im Traum ist Zeit unbedeutend. Raum ist unbedeutend. Du bist überall, zu jeder Zeit. Magst du nicht einmal über die endlosen Möglichkeiten des Träumens schwurbeln? Wenn die Zeit toll ist, braucht niemand mehr Zeitkritiker, und du versinkst im Sumpf der Bedeutungslosigkeit.

"Ach, die Gegenwart wird immer schlecht sein, und solange wie es die Gegenwart gibt, gibt es Zeitkritik und ich bin relevant. Mehr will ich gar nicht."

Sybille lächelte und verließ das Zimmer. Paul grübelte, was er der Stewardess im Traum ins Ohr geflüstert hatte. Da Dazhou ... eine chinesische Provinz. Vielleicht lebt John Forbes dort und lässt es sich gut gehen. Ob er jemals nach Berlin gekommen war wusste Paul nicht. Aber es gab ihm ein gutes Gefühl zu wissen, dass es John Forbes Pappenheim Jr. gut ging wo er war.

Aus der Küche drang Kaffeeduft und Paul folgte dem Aroma. Zoufftgen - seine Lieblingssorte. Er sagte "Dnevnik" und setzte sich an den Tisch, um den neuen Morgen mit einem wunderbaren Gedanken zu beginnen.

Ende

Montag, 7. September 2009

Gedicht des Tages #19 & #20

Heute eine Doppelfolge vom Gedicht des Tages, weil gestern der Tag des Herrn war und das Gedicht aus Respekt vor Andersgläubigen geruht hat.


Ich hab jetzt einen Trainer,
cross und effektiv,
wär er a bisse klääner,
müsst stehe er nit schief.

Zum Fernsehn ist er hingedreht,
42 Minuten läuft er dann,
und weil er urgeil feste steht,
er sich nicht bewegen kann.

Kein quietschen und kein zerren,
kein unnötiges Geräusch,
meines Workouts herren,
bis ich schwitzend keuch.








Durch den Wind pfeift ein Ton,
ein dunkler, heller Ton,
der kolorierend monoton,
dem Schall entwebte schon.

Im Walde stand ein Grammophon,
ein altes, ausgezehrtes schon,
das Lieder wiedergeb mit Ton,
über Mosel und die Rhône.

Spielt Swing und Jazz,
Rock mit viel Bäss
und eine Ballade,
die Mondlichtserenade.

Und die Stücke spielen nur,
entlang C-Dur Koloratur,
entfesseln ferne Träume,
zwischen Ast und Busch und Bäume.

Samstag, 5. September 2009

Die Faszination der Datingseiten

Paradoxon: Menschen schreiben in ihren Profilen, dass sie nur Freundschaft suchen und nicht auf One Night Stands aus sind - haben aber eine Fotogalerie mit über 100 Bildern, wo sie auf jedem nackt zu sehen sind. Zufall?

Gedicht des Tages #18

Hallo Sonnenschein. Warum bist du wieder da?
bestrahlst die Balearen, da singen Menschen schalala,
und ziehen vulgäre Grimassen,
kannst du das nicht lassen?

Darüber will ich nix in der Zeitung lesen,
lieber den Feuilleton,
dort steht meist kluges von entrückten Wesen,
Mit Stirnlappen wie ein Balkon.

Das selbsrverliebte Geschwafel gegen die Prollität,
alles ist relativ,
meist aber zu spät
und deshalb, liebe Sonne, schein doch lieber schief.

Bewirf einmal die Polarregion mit Strahlen deiner selbst,
ich glaube, denen ist es kalt.
die wären dankbar, wenn du helpst,
dort spricht man Englisch, wird nicht alt.

Tragische Schicksale im hohen Norden,
kurze Sommer, Blizzard und Morden,
wie in Alaska, dem Kleinod vom lieben
USAlein, nebst Kanada verblieben.

Ein Flecken Erde wie im Buch,
wo drin steht was da wär Betruch,
wenn wir, die Europäer's müssten,
im Nordlichtmeer das Leben fristen.

Freitag, 4. September 2009

Dichtaloge #2

Einkaufen im Telekom Laden. Es spielen Marco und Vanessa.

Marco: Hallo sie, ich brauche was
kommen sie mal rüber.

Vanessa: Was darfs denn sein, ein Modem
oder was wär ihnen lüber?

Marco: Ich brauch ein Telefon.
Eins mit Stecker, Kabelbox und Schon-
bezug für Sex.

Vanessa: Das sehe ich perplex!
Mit dem Telefon verkehren, geht das?
kann sie das ernähren? Stillt das ihre Geilheit schön?

Marco: Ach, ist man erstmal dran gewöhnt ...
und nein, ich vergewaltige es nicht,
Telefonsex mit der Freundin sprich,
ich hab' Oralverkehr.

Vanessa: Sie brauchen also der Funktionen mehr,
die ihnen erlauben,
die Sexlust aufzuklauben,
und beflissen
sie den Hörer lässt vermissen.

Marco: Genau. Außerdem ein Telefonbuch,
damit ich weiß wer stört.
Meine Freunde, als meine ander'n,
von denen man selten was hört,
stehn dann an, fragen an und sagen,
komm doch mal, verzagen,
musst du nicht, wird nicht schlimm,
höchstens Sand gibt's in die Kimm'

Vanessa: Die Kim, ist die Asiatin?

Marco: Nein, ich hab das Wort verkürzt.

Vanessa: Ich dacht' sie sei in Sand gestürzt.
Naja, was ihrem Podex gut tun würde,
vermag das Telefon zu brechen jede Hürde
und zeigt, das muss man sagen,
die Freunde dürfen gern anfragen.
Das ist aber ihr eigenes Problem,
wir bauen keine Fone für emotionales Ekzem,
wie das ihre.

Marco: Gut, solls mir rechte sein,
gib mir das Telefon du T-Com Schwein
und sei halt weiter so steif,
und ich, ich lebe weiter life!

Vanessa: Da bitte, 80 Euro,
für den Haufen Mist,
den, so will ich hoffen,
der Telefonsex bald verschlisst.
80 Euro in der Kim.

Marco: Das find ich nicht so schlimm,
ich bin ein Millionär,
ich kanns mir leisten ohne Gewähr,
also ahoi, fidé und tschau.

Vanessa: Kunden sind der Supergau.

Gedicht des Tages #17

Christian klar schnupft Katzenminze,
das wusste jeder, der ihn kannte,
erzählen tat er's Kunz und Hinze,
während die Zigarette brannte.

Darin war ein Minzenpulver,
aufgebracht von Äthiopen,
und gemahlenes Hörnerpulver,
von arabischen Antilopen.

Bergkäse, Sauerampfer, Quarz,
Schwefeltrioxid und dank Feldspats,
noch eine Prise Ultramarin,
Ebenholz, Safran und Kumin.

Eine exotische Zigarre, die er raucht,
wenn er die Obrigkeit verspottet,
und einem Schlote gleich sie schmaucht,
aus Zeug, das schnell verrottet.

Eingewickelt in Papier, aus kinesischem Bambus,
beworfen mit Kaviar und einjelescht in Schambus,
siechte es vor Fischgestank,
aus Elfenhaar verziert mit Ankh.

Das Innenleben war orientalisch,
das Papier Ägyptae,
war so teuer wie ein Qualfisch,
weil niemand je ihn säh.

Christian klar der alte Terrorist,
raucht selbstverliebt den Stängel,
Und verarscht den Staate, mist,
reibt sich dazu den Schwängel.

Donnerstag, 3. September 2009

Gedicht des Tages #16

Kuckuck, kuckuck, rufts aus dem Wald.
Yodeln! Yodeln! Yodeln erschallt.
Alle Waldbewohner singen,
tanzen und swingen,
zur Musik des Liedes,
eines Goldschmiedes.

Ein Goldschmied mit Taktgefühl,
güld'nem Haar und Zähnen,
Platinweiß, blau und kühl,
tanzen zwischen Krähnen.

In der Großstadt tanzt die Philosophie,
das Konglomerat des Waldes,
heb das Bein, vor das Knie,
nebst des Müllenhaldes.
Swing and sing,
and wear some bling.
That's it.

Mittwoch, 2. September 2009

Gedicht des Tages #15

Sieh meinen Garten, oh holdes Weibe,
du Fiebertraum in blond,
wie jedes Obst ans andre reibt,
weil ficken es nicht konnt.

Tomate, Sellerie und Dinkel,
in botanischer Ekstase,
verzweigt in koitalem Winkel,
hock ich, seh ich hinterm Glase.

Wie die wilde Flora fliegt,
floriert und defloriert und wiegt,
gemeinsam fröhliches bestäuben,
nur ich, ich täte mich noch sträuben.

Wär ich gelb, und rund, und feucht,
und sähe Obste ähnlich,
dann wäre ich, sofern mich deucht,
eine Tomate nämlich.

Und die moral von der Geschicht,
tomaten ficken nicht.

Dienstag, 1. September 2009

Gedicht des Tages #14

Ohje, es ist so schwer geworden zu dichten. Mir fällt nichts ein, ich bin ausgezehrt - und das nach nur 2 Wochen. Die Kreativität hat mich verlassen. Obwohl ... moment, da isse! Ha! Angeschmiert! Dichtungsringe anziehen und ab geht die Lutzi!



Hallo liebe Tante, sag mal was riechst du so?
Was ist der Geruch, der dünstet dir aus jeder Pore,
warum folgt dir das Aroma eines Herrenklo,
ein Gasgemisch aus einem schottischen Moore.

Wechsel doch einmal den Duft,
und probiere naturelle,
nimm acht, auf die Dufteskluft,
ist schon besser, gell?

Ganz erträglich, jetzt können wir mal reden,
wie geht's dir so, was macht der Onkel Josef?
Mit all unsern Familienfehden,
erinnert der sich noch an seinen Stef?

Ja, Stefan, Neffe, Gutmensch, Hitlerkenner,
Und Josef, Trinker, Nichtsnutz, Penner,
der Gute, was macht er so,
folgt ihm auch das Aromaklo?

Vielleicht war ich ein wenig fies,
aber, wirklich, mir geht's richtig mies,
denn die Witwe Bolte,
die gestern bei mir klingelt wollte,
mir an die Wäsche,
und sich vergehen,
Sex haben, sitzend und im stehen,
aber alt war sie, und feminin,
kocht Sonntags noch mit Mondamin,
und erwartet, das ich ihr das Höfchen mache,
das ist aber so eine Sache.

Nein, sag ich, ruf ihr nach,
sie soll sich einen Opi suchen,
sie trottete hinfort, voll schmach,
aß ich meinen mondamingestärkten Kuchen.

Schauspielerin trägt tote Katze als Handtasche

Grade bei GMX gelesen, und natürlich der Aufreger schlechthin. Wenn es der Miezekatze an den Kragen geht, verstehen die Deutschen keinen Spaß mehr und halten sich auch mit Kommentaren nicht zurück.

Für solche Momente lebe ich: Morgens die Kommentare zum Artikel "Schauspielerin trägt tote Katze als Handtasche" lesen. Da offenbaren viele wie sie wirklich sind, was meist eher in Richtung doof tendiert. Das erinnerte nämlich mal eben schwer an die holländische Künstlerin Tinkebell (Katinka Simonsen), die ihre Katze auch zu einer Handtasche verarbeitet hat. Unter anderem. Sie hat auch noch andere Sachen gemacht, aber die lasse ich grade mal außen vor.

Sie wollte auf die Scheinheiligkeit vieler hinweisen, die jeden Tag Tiere konsumieren - in Form von Fleisch, Leder oder ä. - aber sich mit Frechheiten überschlagen, wenn eine Frau ihre Katze killt und ne hübsche Tasche draus macht. Das find ich gut, so sind nämlich die meisten Leute. Aber die Leute, die sowas machen, dann mit vulgären Ausdrücken gegen die Künstlerin wettern und aufrufen, sie zu ermorden, sind meist Menschen, die dem vollen Verständnis von Ironie nicht wirklich gewahr sind.

Sie müssten nämlich verstehen, dass sie doppelzüngige Nichtsnutze sind, was sie aber leider nicht tun. Und da trifft die Kunst leider auf Granit. Die Meisten Menschen haben recht ebene Horizonte, die ins zweidimensionale abgleiten. Darf Kunst alles?? Wo ziehen wir die Grenze?? Werden wir bald Menschen für die Kunst töten? Derlei Fragen werden dann gestellt.

Warum es so schlimm sein soll Menschen für die Kunst zu töten weiß ich noch nicht, immerhin besser als sie zum Spaß zu töten, was wir, ehrlich gesagt, ja sowieso jeden Tag tun. Manch Pistolenperforierter wäre vielleicht froh, wenn er von der Hand eines Künstlers gemeuchelt worden wäre, statt von jemandem mit einer schwarzen Skimaske. Aber das muss vorerst noch nicht sein. Aber als Gedanke zum festhalten reicht es allemal.

Jedenfalls ist von "Die Alte hat nen Hau und sollte schleunigst weg!" bis "Ihr esst jeden Tag unschuldige Tiere, denkt da mal drüber nach!" alles dabei. Es ist, wie so oft, schade, dass die realistische Auseinandersetzung mit einem Thema wie immer im Sumpf der political correctness ersäuft.