Sonntag, 30. August 2009

Gedicht des Tages #13

Ein Gedicht:


Die Spinne ist kein Säugetier,
hat Beine so wie zwei mal vier,
und nennt sich Insekt, eine Gattung,
man erkennt nur mit viel Beschattung.

Sie flutschen durch die Ritzen,
sitzen am Fenster und blitzen,
von Oben herab aus dem Neste,
in der Ecke verankert feste.

Keine Not besteht, sie leben,
nur in ihrer eigenen Welt,
sie woll'n selten zum Menschen streben,
haben weder Ruhm noch Geld.

Oh sind die Spinnen nicht toll,
sie sammeln keine Dinge,
Spinnen ihr Netz, aus dem After voll,
mit Seide, zu einer stabilen Schlinge.

Kennen den Krieg nicht, töten nur,
aus Essensgründen Opfer pur,
schmausen an Vieh, schlürfen püriert,
den Brei, aus den Kiefern induziert.

Mal Gift, mal kein's, sie wissen nicht,
wie die Umwelt sie hämt,
und jeder zweistellig IQ-betuchte Wicht,
sich ihrer Gegenwart schämt.

Kill das Vieh! Mach es tot,
gellt es durch die Zimmer,
Blut, wie beim Menschen rot,
haben Spinnen in grünem Schimmer.

Affe tot, Spinne weg, sie hat sich gerettet,
wartet gebettet,
in ihr Netz auf den Morgen, ohne Sorgen,
Ruhen für den neuen Tag, dem Auge verborgen.

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